Gastfreundschaft
Gastfreundschaft ist für jeden Rotisten ein heiliges Gebot. In der Tat erkennen viele Fremde einen Siebenhafener an der Offenheit, mit der er an dessen Tisch gebeten wird.
In unterschiedlichen Regionen hat dieser Brauch unterschiedliche Formen angenommen. In Felsmünde hängt an den Toren großer Häuser oder den Eingängen zu zwergischen Stollen eine Glocke oder ein großes Horn, damit auch in den entfernten Bereichen des Anwesens der Ruf eines Gastes nach Einlass nicht überhört wird.
In Dobran wiederum steht auf jeder Tafel stets „Milenas Becher“ auf einem grünen Tuch. Wird dieser Becher von einem überraschend eingetroffenen Gast benutzt, so freuen sich die Dobraner darüber, Milenas Geist mit an der Tafel sitzen zu haben.
Selbst die Südfester halten diesen Brauch in Ehren. Wenn an einem Tag keine Gäste hatten, so opfern sie einen Schluck Honigwein oder Bier und ein Stück Brot oder eine Schale Getreide auf einem Stein vor ihren Häusern, stellvertretend für alle, die die Nacht ohne Dach oder Speise verbringen müssen.
In den Schenken und Herbergen um Nord-Nebelheim herum wird stets ein Topf einfache Suppe für jene, die zu Milenas Stein pilgern, auf dem Feuer gehalten. Diese Pilgersuppe wird an alle ausgeschenkt, die eine Nacht in der Herberge verbringen, bedürftig sind und das Pilgerzeichen tragen.