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Dobraner Gewandung

Dobran kann mit Fug und Recht als das konservativste unserer Herzogtümer bezeichnet werden. Der Adel legt großen Wert auf eine klare Abgrenzung gegenüber den Bürgern und Hörigen. Findet man auf den Burgen und Schlössern eine reiche Auswahl edler Stoffe, verarbeitet in langen Kotten und Bliauts und Surcots mit voluminösen Ärmeln, so arbeiten die Bauern auf dem Feld im Sommer nur in ihrer Bruche, bei schlechtem Wetter in einfachen Tuniken und Gugeln aus grober Wolle. Einzig durch die Farben, seien sie auch nicht so leuchtend wie die der Adligen, verschaffen sich die niederen Stände etwas Abwechslung in ihren Kleidern.
In der Rüstung pflegen die Dobraner in einheitliches Erscheinungsbild: Die Hauberke aus verflochtenen Eisenringen sind allgegenwärtig. Wer sich das nicht leisten kann, zieht in leinenen Gambesons ins Feld.

Aus: „Modische Reise durch unsere Herzogtümer“

Die Adeligen Dobrans kleiden sich, Männer wie Frauen, in Kotten und Bliauts oder seine Nachfolger, die Surcots. Der Bliaut sitzt durch die seitliche Schnürung im Bauchbereich sehr eng und zeichnet sich durch seine sehr großen Tütenärmel aus. Die Ärmel derr Surcots sind etwas kleiner, bei ganz modernen Exemplaren fehlen sie ganz, die Entwicklung zeigt, dass die Ärmellöcher immer größer werden und frivolerweise den Blick auf die Kotte freigeben. Die Kotte ist im Grunde eine lange Tunika mit langen, relativ engen Ärmeln und Keileinsätzen im unteren Bereich, so dass sie schön schwingt.
Dies wird von beiden Geschlechtern getragen - bei Männern etwas kürzer, bei Frauen länger. Männern reicht die Kotte etwas bis zum Knöchel, zum Kampf und zur Jagd auch nur bis zur Wade, das Surcot endet etwas eine Handbreit darüber und besitzt oft einen Reitschlitz. Bei Frauen ist die Kotte bodenlang, Bliaut oder Surcot enden kurz darüber.
Die Stoffe sind farbenfroh, die Kleidung bunt, Oberstoff, Futter und Stoff der Unterkleidung meist bunt gemischt. Breite Borten, reiche Stickereien und eher „unpraktische“ Ärmel etc. heben die besondere Stellung noch einmal hervor.

An den Beinen tragen die Männer, Adelige wie Gemeine, eine Bruche, eine Art mittelalterliche „Boxershorts“. Darüber die Beinlinge, einzelne Hosenbeine, die am Bruchenbund festgenestelt werden.
Obenrum tragen die einfachen Männer eine Tunika, ein einfaches Teil aus einem Rechteck vorne und hinten und rechteckigen Ärmeln. Die Länge variiert - je niedriger der Stand, desto kürzer, irgendwo zwischen halbem Oberschenkel und gerade übers Knie.
Als Wetterschutz dienen Gugeln, Kukullen oder, wenn man nicht arbeitet, Radmäntel.

Ein einfaches Unterkleid z.B. in Naturweiß, darüber ein Überkleid und evtl. eine Schürze. Je nach Stand mehr oder weniger bunt. Der Schnitt relativ einfach, evtl. mit einer kleinen formgebenden Schnürung.

Alle Männer in Dobran tragen die Bundhaube. Keine Ausnahmen. Darüber können dann noch zusäzliche Hüte oder Kappen getragen werden.
Die Frauen tragen im Adel z.B. das Schapel, oder andere Schleierkonstruktionen. Die einfachen Frauen sind mit verschiedenen Kopftuchvarianten gut dran. Aber auch sie können die Bundhaube tragen.

In Dobran ist Plattenrüstung unbekannt, oder zumindest unerwünscht und verpönt. Daher trägt der Dobraner am ganzen Körper Kette, selbstverständlich ergänzt durch darunter getragene Polsterkleidung. Wer sich keine Kette leisten kann, zieht nur im Gambeson in die Schlacht. Als Helme sind offene Helme mit Nasal, Eisenhüte oder die verschiedenen Stufen des Topfhelms üblich.

Die Ritter Dobrans tragen klassische Schwerter, 1- oder 1,5-Händer. Dazu langgestreckte Schilde, die irgendwo zwischen Tropfen- bzw. Mandelform und etwas kürzerer V-Form liegen.
Den Nicht-Adeligen ist theoretisch das Tragen von Schwerter im Alltag untersagt. De facto führen auch Bürgerliche im Krieg Schwerter. Einige versuchen dieses Gesetz durch das Tragen von einschneidigen „Schwertern“ zum umgehen - Waffen mit einer Schneide sind ja schließlich „Messer“, und die darf jedermann tragen.
Verbreitet sind auch Streitkolben oder -flegel, wobei wir von letzteren als LARP-Waffen abraten.

Wer sich am deutschen Hochmittelalter zur Zeit der Staufer (so ganz grob zwischen 1100 und 1300) orientiert, kann nix falsch machen. Englisch, Burgundisch oder Französisch geht zur Not auch. Die ersten Kreuzzüge sind auch ein guter Orientierungspunkt, vor allem natürlich, was die Rüstung angeht.

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  • Zuletzt geändert: 31.05.2022 16:50
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