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Caroliter
des Ordens]] Der Orden des heiligen Carolus <br> Die Brüder von der barmherzigen Hand
Und nachdem die Männer der Gemeinschaft ihn zu Grabe getragen hatten sprachen sie „Wahrlich, wir wollen unser Leben führen nach seinem Vorbild. Jeder von uns soll zur Feder greifen und sein Wissen mehren in Zeiten des Friedens, doch in Zeiten des Kriegs soll er zum Schwerte greifen und für die Menschen rechten Glaubens einstehen.„
Der Orden von der barmherzigen Hand
Die Geschichte des Ordens
Der heilige Nadon und die Ordensgründung
Aus der Vita des heiligen Nadon, in der Chronik des Ordo Santi Caroli: „In der Stadt Panidäa trug sich einst folgliches zu, oh hohes Volk. Dort lebte eine Hure, Rifka, die hatte einen Knaben als Sohn. Doch trotz der Schande ihres Erwerbs lehrte sie ihn die Botschaften der heiligen Milena. Und als der Knabe mündig ward, da schickte sie ihn hin, zu den frommen Männern der Schulen. Dort erwies er sich als der gelehrigste und strebsamste unter den Schülern der Frommen, strebsamer sogar als jene, die aus reichem Hause kamen. Und so widmete er sich einzig dem Studium und ward alsbald ein junger Priester. Doch schon bald überkam es ihn, dass er dachte bei sich „Die Priester der heiligen Milena leben hier in Überfluss und scheren sich nicht um die Belange des einfachen Volkes.“ So nahm er denn seine Sachen und zog auf einen Berg in eine Höhle und verbrachte dort Jahr und Tag. Doch nach langer Zeit dachte er bei sich „Warum habe ich all jene Dinge studiert und meinen Geist mit Wissen gesättigt? Doch gar nicht, um es an einem einsamen Ort, wie diesem verkommen zu lassen, wo es weder Gott noch Menschen nützt.“ Und so zog er zurück in die nähe der Städte und baute ein Haus. Dort lebte er im Gebet und machte sich alsbald als Gelehrter einen Namen beim Volk. Von weit her reisten die Menschen, um fragen an den Gottesmann zu richten. Und Nadon fuhr fort darin, seinen Geist zu schulen. Und eines Tages kamen andere Gelehrte und fromme Männer, die es ihm gleichtun wollten und sie sagten „Sei unser Aufseher“ Und Nadon stimmte mit ihnen überein. Jeder der reinen Herzens war und willens, sein Leben der Gemeinschaft zu überantworten und überdies noch ein Suchender des Wissens und der Antworten war, war Nadon willkommen. Und so wuchs das Haus und sie nannten es Haus des Wissens. Als aber Panidäa ein Krieg ins Haus stand und die Stadt kurz vor dem Fall war, erhob sich Nadon und sprach „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Menschen vom Bekenntnis der heiligen Milena in Grausamkeit zugrunde gehen.“ Und er griff zur Waffe und ebenso die Männer seiner Gemeinschaft mit ihm und sie zogen gegen die Belagerer von Panidäa. Sie kämpften gegen sie drei Tage und drei Nächte und am folgenden Morgen schlugen sie ihre Gegner bitter und die Menschen Panidäas waren gerettet. Nadon aber starb, denn ein Pfeil durchbohrte seine Brust. Und nachdem die Männer der Gemeinschaft ihn zu Grabe getragen hatten sprachen sie „Wahrlich, wir wollen unser Leben führen nach seinem Vorbild. Jeder von uns soll zur Feder greifen und sein Wissen mehren in Zeiten des Friedens, doch in Zeiten des Kriegs soll er zum Schwerte greifen und für die Menschen rechten Glaubens einstehen“ Und sie nannten sich nach ihrem Begründer Nadoniter.“
Soweit die traditionelle Legende nach Überlieferung und dem, was aus den Chroniken des Ordens hervor geht. Im Folgenden werden wir uns mit der tatsächlichen Geschichte und den sicheren Fakten, als Ergebnisse reiflicher Recherche auseinandersetzen.
Über den frühen Heiligen namens Nadon ist in Wirklichkeit nicht viel bekannt. Auch die Bedeutung seines ungewöhnlichen Namens ist nicht mehr nachzuvollziehen. Möglicherweise handelt es sich gar nicht um einen Namen, sondern um einen Titel oder eine Ehrenbezeichnung. Selbiges gilt auch für den legendären Ort seiner Geburt, der aber phonetisch an die Stadtnamen des alten Großreiches erinnern, woraus man schließen kann, dass die Legende Nadons Teile einer noch weit älteren Erzählung enthält, deren Wurzeln aus der Zeit um Milenas Geburt stammen könnte Diese fand wohl vor etwa 500 Jahren statt, vermutlich im damals südlichen Dobran und fast alle Informationen die zu bekommen sind stammen, wie gesagt aus der Carolitischen Überlieferung und aus verzerrten Legenden, sowie historischen Rückschlüssen. Völlig abzulehnen ist hingegen die These einiger sogenannter Gelehrter, der Heilige hätte überhaupt nicht existiert und sei tatsächlich eher eine konstruierte und überzeichnete Kombination mehrer früher Gestalten des siebten Jahrhunderts. Wir befinden aufgrund unserer Nachforschungen, es sei gesichert, dass er im Jahre der Herrin 654 einen monastischen Konvent mit einer sogenannten Stabilitas gründete. Das soll bedeuten, diejenigen jungen Männer, die sich seiner Gemeinschaft anschlossen, blieben in diesem Kloster auf Lebzeit und widmeten sich dem Gebet und der Seelsorge der umliegenden Örtlichkeiten und zogen nicht, wie in anderen geistlichen Gemeinschaften üblich, predigend und missionierend durchs Land. Und auch wenn der erste Orkfeldzug noch zweihundert Jahre in der Zukunft lag, war die Gegend dieses Klosters alles andere als sicher. Das Kloster gehört heute immer noch dem Orden und liegt an der Grenze Dobrans zu Nebelheim. Aus den Gegebenheiten hatte Nadon seine Brüder ermutigt sich auch an Waffen zu üben, um im Zweifelsfalle das Kloster auch selbst gegen Ungläubige und marodierende Banden verteidigen zu können. Eben eine solche bedrohte angeblich einst ein angrenzendes Dorf. Als sich der zuständige Landesherr in Feigheit davon stahl, soll der Heilige mit Rotas Namen auf den Lippen zu seinem alten Schwert gegriffen haben und seine Brüder und die wenigen verbliebenen Milizen derart inspiriert haben, dass sie nach zweitägigem Kampf die Feinde endgültig in die Flucht schlugen. Darauf (er ist also vermutlich nicht in diesem legendären Kampf gefallen, auch wenn Legenden etwas anderes sagen und er im kirchlichen Heiligenregister als Märtyrer geführt wird!) verfasste Nadon die erste Ordensregel, die selbst heute noch in Teilen Bestand hat in der Regula Caroli. Schon hier ist verankert, dass auch der Mönch in der Pflicht ist, den hilflosen zu beschützen und für den Glauben und für jene einzustehen, die sich selbst nicht zu verteidigen wissen, auch wenn der Mönch sein Leben der Lehre, dem Gebet und der Kontemplation gewidmet haben mag. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Gründerkloster zu einem blühenden Zentrum für Wissen und Ertüchtigung, sowohl des Geistes, als auch des Leibes. Und vermutlich noch zu Lebzeiten des legendären Heiligen nannten die Menschen im klösterlichen Umland die Gemeinschaft, in Hochachtung ihrer Taten, “Brüder von der Barmherzigen Hand”. Nadons Grab ist erhalten geblieben und ist ein beliebtes Ziel für rotistische Pilger aus dem ganzen Fürstentum geworden.
Der erste Radzug
Als 879 der erste Orkkrieg ausbricht, hatte die Gemeinschaft soviel Zulauf bekommen, dass etliche Tochter-Konvente errichtet wurden. Im Jahre 788 wurde gar das erste Frauenkloster gegründet, welches nach der Regel des Heiligen Nadon lebte. Als die Bedrohung durch die Orks unübersehbar wurde und der damalige Präsul den ersten Radzug der Geschichte ausrief, wurden in den nadonitischen Klöstern immer mehr Rufe laut sich dem nahen Krieg anzuschließen. Nicht wenige beriefen sich direkt auf die Ordensregel. Aber eben jene war es, die genaugenommen verbot sich so weit und so lang vom heimischen Kloster zu entfernen und besonders die Älteren drängten darauf die Truppen eher materiell zu unterstützen und für sie zu beten. Unter dem Vorwurf nicht nur gegen die Regel, sondern auch gegen IHRE Weisung zu handeln, drohte der größte Teil der Brüder und Schwestern mit dem eigenmächtigem Handel und einer schweren Spaltung innerhalb des Orden. Darauf beschlossen die Äbte und Äbtissinnen aller Klöster unter großem Druck, aber einstimmig, sich dem Zug anzuschließen und die Ordensleute stellten damals ein beachtliches Kontingent. Viele schwere Verluste mussten hingenommen werden und viele Tränen und noch mehr Blut wurde vergossen. Aber auch etliche Heldentaten wurden begangen und so manche Legende des Ordens stammt aus dieser Zeit. Unter ihnen die von Harald dem Furchtbaren und Markward dem Prächtigen. Und schließlich konnte der Sieg errungen werden. Von diesem Tage an trugen der Mönche und Nonnen auf ihren schwarzen Habits ein rotes Rad als Zeichen sowohl ihrer bis über den Tot hinausreichenden Treue und Hingabe zu Milena als auch des Blutes, das manchmal vergossen werden muss, damit andere in Frieden und Freiheit leben können. Zu jener Zeit war es auch, dass die Ordensregel den Umständen angepasst wurde und für den Fall, dass in Zukunft es wieder nötig sein sollte Kräfte des Ordens in einen größeren Konflikt oder gar Krieg zu schicken, wurde ein Sonderstand eingeführt, mit eigenen, von der üblichen monastischen Ordnung abweichenden Rechten, Pflichten und Reglementierungen. Die in diesem Stand befindlichen Männer und Frauen nannten sich fortan Schwertbrüder.
Der heilige Carolus
Im ausgehenden 10. Jahrhundert und der Folgezeit des ersten Radzuges, kommt es in steigender Häufigkeit zu ordensinternen Auseinandersetzungen über die richtige Auslegung der Regel. Zum einen gab es noch genug Stimmen derer, die der Ansicht waren, mehr Gewicht auf den Krieg, satt auf das Gebet und die Seelsorge zu legen kann nicht im Sinne Nadons sein. Ebenso wenig die Schaffung einer separaten Unterorganisation wie es die Schwertbrüder waren. Zum anderen kam der Faktor hinzu, dass, obwohl die Herrin eine Frau war und das Priestertum gar erst im 4. Jahrhundert für Männer geöffnet wurde, es seit der Gründung des ersten Frauenkonventes vielen Mönchen die Schwestern ein Dorn im Auge waren. Sei es aus Neid bezüglich bestimmter Ordenspositionen die so manche Frau besetzte, aus asketischen Keuschheitsvorstellungen und fanatischen Auslegungen dieser oder aus der Ansicht Frauen hätten im Kampfe nichts verloren, obschon doch seit Milena viele Frauen als tüchtige Krieger und tapfere Vorkämpfer des Glaubens in die Geschichte des Rotistentums eingegangen sind. Auf der anderen Seite waren jene, die im Feld viel Ehre errungen hatten und im Angesicht all der Schmerzen die durchlitten werden mussten, sich ob der Anfeindungen ihrer eigenen Brüder beleidigt und herabgewürdigt fühlten. Nicht wenige unter ihnen forderten eine völlig neue Regel. Einige gingen soweit die Aufhebung des gesamten monastischen Zweiges zu fordern und die Klöster nur noch als Kasernen, Lager und Lazarette zu nutzen. Tatsächlich führte der Streit soweit, dass im Jahre 909 im Zorn Bruder gegen Bruder das Schwert erhob und Rotisten rotistisches Blut vergossen. Dies geschah nach allem, was wir wissen am Mittwintertag bei Sonnenuntergang. Auch aus diesem Grund tragen die Ordensbrüder bis zum heutigen Tag zum Abendgebet, wenn möglich, Büßergewänder und beten, ihre Schuld bekennend, der Schöpfer, Rota, alle Engel und Heiligen und alle Gefallen Brüder und Schwestern mögen ihnen vergeben und auch jene, die an diesem Schrecklichen Tag dabei gewesen sind, mögen nicht verworfen sein, sondern in die Herrlichkeit Milenas aufgenommen werden. Der Mittwintertag ist seither für die Brüder und Schwestern ein ganz besonderer Tag des Gedenkens, der zwar immer mit Klage aber auch mit Andacht und Hoffnung begangen wird. In jedem Fall spaltete sich der Orden in Folge dieser Schrecklichen Tat auf. Ein Teil wurde zu pazifistischen Hospitalitern, ein anderer zu einer reinen Gemeinschaft von Glaubenskriegern, die sich weiterhin Schwertbrüder nannten, ein bis zwei Klöster blieben, die der Urregel zu folgen suchtet, obgleich die zunehmende Unsicherheit des Landes ein Leben, wie Nadon und seine Brüder es führten, ohne eine Anpassung an die neuen Umstände, fast unmöglich machte. Und schließlich gab es da noch die, welche an der eigenen Sünde den Verstand verloren. Flagellanten, die Heulend und Betend durchs Land zogen und das Ende Predigten, sich unentwegt geißelnd für ihre und die Sünden ihrer Brüder und Schwestern.
Jahre später tauchte im Umland des Gründerklosters ein junger Ritter auf, der erschien, wenn jemand in großer Not war, der die Kranken heilte und der die Tränen Milenas zu all jenen brachte, die ihrer bedurften; den verstoßenen, den Leidenden, den Gefallenen. Fragte man ihn wer er war, so sagte er nur, er sei der Bruder von der barmherzigen Hand. Als der Abt des Klosters das hörte, wollte er diese Anmaßung nicht ungestraft lassen und den Frevler vorladen und dann des Landes verweisen. Doch dieser schien alles andere tun zu wollen, als sich dem Willen des Abtes zu unterwerfen. Er marschierte direkt auf das Kloster hin und die Männer die gesandt wurden ihm entgegen zu gehen, wagten beim Anblick seiner erhabenen Gestalt nicht Hand an ihn zu legen. Er ging gradewegs durch das Tor, hin zum Grab Nadons, der damals mehr als ein Volksheiliger verehrt wurde. Dort legte er seinen Mantel ab und er stand vor der Ruhestätte und vor den herbeieilenden aber zurückhaltenden Brüdern in einem Waffenrock, wie ein Ritter ihn trägt, doch er war schwarz wie der Habit der Mönche und auf seiner Brust prangte ein Rad so rot wie Blut, gleich dem der Schwertbrüder. Der Chronik des Ordens nach soll dieser junge Mann in diesem Moment Nadon um Vergebung für den Frevel an seinem Erbe angerufen haben und Milena um den Beistand für alle verstreuten und uneinen Brüder und Schwestern. Als dann seine Tränen auf das Grab fielen, soll sofort ein Eichensproß aus der Erde gefahren sein. Dieser ist heute ein stolzer Baum, der den Kreuzgang des heiligen Grabes überschattet. Auf diese ungewöhnliche Begebenheit erschraken viele und einige sahen darin Zeichen und Wunder, zumal der Fremde wie in reinstes Licht getaucht schien. Sich an die anwesenden Mönche richtend, stellte er sie zur Rede, er fragte sie was sie taten um der Lehre Milenas gerecht zu werden und fragte wo die Brüder von der barmherzigen Hand geblieben sind. Der vormals so zornige Abt war so bewegt und berührt von der leidenschaftlichen Rede, dass er vor dem jungen Mann auf die Knie ging und ihn um Vergebung und rechte Weisung anflehte. Der fremde wurde einer von ihnen und nannte sich fortan Carolus, obschon er nie von seiner Herkunft sprach. Er sammelte die verstreuten Zweige des Ordens und führte sie wieder zusammen und wenn er sprach rührte es jedes Herz während alle andere Rede und selbst die härtesten Widerworte verstummten. Unter ihm fielen sich sogar jene reuig und weinend in die Arme, die vormals die Waffen gegeneinander erhoben hatten und schwere Last wurde von ihren Herzen genommen. Der Orden, welcher unter Carolus auch eine neue, einheitliche Regel bekam, welche sich auf die Idee des heiligen Nadon und die Richtlinien der reinen rotistischen Lehre berief, erwachte allmälig aus seinem langen Winterschlaf. Und dies keineswegs zu früh.
Der zweite Radzug
Als im Winter 946 die Orks sich sammelten und die gefrorenen Sümpfe nutzten um in diesen Gegenden besser voranzukommen, war das Land fast völlig schutzlos. Die Ritter von Dobran waren zu großen Teilen im Land der Nordmänner in Territorialkriegen gebunden und durch diese geschwächt. Gegen Ende des Winters hatten die einfallenden Horden Dobran erreicht und plünderten, verbrannten und töteten alles auf ihrem Weg. Land ging verloren, welches erst heute wieder, mit viel Mut und Glauben erschlossen werde konnte. Carolus rief darauf alle zur Einheit und zu den Waffen und gemeinsam stemmte sich die versammelte Schwertbruderschaft, 4000 tapfere Männer und Frauen mit Gebet auf den Lippen der Überzahl der Invasoren. Carolus bewies hervorragendes taktisches Geschick und ein militärisches Genie, mit dem sich die besten Generäle kaum messen konnten. Er täuschte Rückzüge vor, fiel in ungedeckte Flanken, nutzte das Gelände und tauchte im Rücken der Gegner auf. Und oft führte er die Truppen selbst aus der ersten Reihe der Schlacht, sang Lieder auf die Herrlichkeit Milenas und brüllte, in mitten klirrender Waffen und den Schreien der Kämpfenden und Sterbenden auf beiden Seiten, die Litanei der ewigen Hoffnung. Die Orks erlitten unsagbare Verluste. Doch gleich wie viele Verluste den Eindringlingen zugefügt wurden, auf einen Sieg gegen eine derartige Flut war nicht zu hoffen. An 26. Tag des Kampfes befahl er den geringen Resten seiner Armee sich zurückzuziehen und sich mit dem nahenden Heer aus dobraner Rittern und kampferfahrenen Zwergen zu vereinen. Er selbst würde zurück bleiben und an einem Sumpfpfad, welcher heute “Pass der letzten Tränen” heißt, zusammen mit seinen tapfersten und treuesten Begleitern, grademal 49 Kämpfer, den Rückzug decken. Sie kämpften mit dem Mut der Verzweiflung und gaben keinen Schritt Boden an den Feind, bis sie alle gefallen waren. Das nahende Heer schlug die geschwächten Orks schließlich vernichtend und lange Zeit waren sie nichts mehr als kleine Banden unorganisierter und primitiver Wegelagerer und Waldungeheuer. Man fand Carolus und seine Getreuen, wo sie gefallen waren. Um sie herum ein Wall unsagbar vieler erschlagener Feinde. Der Leichenberg der entstand als die Orks aufgeschichtet und entzündet wurden ist zu einem Hügel geworden, zu deren Füßen heute, selbst in solch sumpfigen Gegenden, mächtige Eichen gedeihen, was für sich schon von manchen als Wunder betrachtet wird. Und auf Spitze des Hügels weht das Banner des Ordens. Sein Name lautete von jenem bis zu unserem Tag Marterruhhöhe. Carolus lag zwischen seinen Brüdern, in der einen Hand ein gebrochenes Schwert, in der anderen einen geschundenen Schild, auf den gebunden und unversehrt das Liber Rotae prangte, aufgeschlagen die Rede Milenas vom Letzten Kampf der Zweifaltigen gegen den großen Feind und alle die Ihm folgen. Und der Letzte Vers ist auch jener der auf dem Grabmal Caroli steht: “Aber das Leben ist nicht auf den Tod hin geschaffen und der Tod spricht nicht das letzte Wort. Die Sonne geht nur zu neuem Aufgehen unter und auch wir werden sein versöhnt und frei und satt, durch IHRE Gnade, in SEINER reichen ewigen Herrlichkeit.” Von den einstmals über 4000 Schwertbrüdern blieben grade einmal 350 übrig. Viele schwer verwundet. Sie Schafften ihre gefallenen Helden vom Feld und Carolus wurde beigesetzt, wo er auch heute noch ruht. In einem aufgebarten Sarg in der Kapelle der Hauptburg des Ordens, der sich von da an “Orden des heiligen Carolus” nannte und auch wieder “Brüder von der barmherzigen Hand“. Auf Druck des klerikalen Zweiges des Ordens und der Landbevölkerung, die rasch einen Kult um die Verehrung des Carolus entwickelte, sprach der Präsul ihn schon 955 heilig. Auch geht seither die Sage, Carolus würde wiederkehren, wenn die Not und des Weh der Gläubigen besonders groß ist. Einige glauben, dass er in vielerlei Gestalt schon oft wiederkehrte. Etwa als Fürst Karolus, der später die Elfenkriege beenden sollte und auf geheimnisvolle Weise im Einhornwald verschwand. Der Orden jedoch unterstützt dieses volksfrömmelnde Gerede in keiner Weise.