Der Minnetrunk ist eine rituelle Handlung, den gläubige Rotisten zumeist vor dem Essen oder zum gemütlichen Umtrunk durchführen. Sie ehren damit denjenigen, auf den Sie trinken.
Die Minne zu Ehren Milenas wird sehr häufig getrunken, üblich ist außerdem die Minne auf den Tagesheiligen und den Fürsten. Die Minne kann aber auch auf den Namenspatron, den Dienstherrn, die Herzensdame oder -herrn, Vorfahren und Kinder getrunken werden.
Im Gegensatz zum Tischgebet, welches nur von Priestern gesprochen wird, kann der Minnetrunk von jedem ausgerufen werden. Den Anfang macht meist der Vorsitz der Tafel, also der Hausherr oder der Ehrengast, oft verselbstständigt sich aber das Ausrufen der Minne im Verlaufe des Mahles.
Um einen Minnetrunk auszurufen, erhebt sich derjenige, hebt seinen Becher und kündigt ihn z.B. mit folgenden Worten an: „Trinken wir die Minne unseres Fürsten!“ Daraufhin erheben sich die anderen Gäste, heben ebenfalls ihren Becher, und bevor sie den ersten Schluck trinken, küssen sie den Becherrand. Da zu Milenas Ehren so häufig ein Minnetrunk ausgerufen wird, haben sich hier verkürzte Formeln, z.B. „Minne Milenas!“ eingebürgert.
Es ist unüblich, die Minne auf einen Anwesenden auszurufen. Der Minnetrunk ist immer mit einem Erinnern und Gedenken verbunden, was bei einem Anwesenden unnötig ist. Stattdessen erhebt man wie gewöhnlich seinen Becher auf das Wohl seines Gastgebers, z.B. Bei einigen Persönlichkeiten sind feste Formeln üblich, wie z.B. „Lang lebe der Fürst!“, wenn auf das Wohl des Fürsten getrunken wird. Zu späterer Stunde wird häufig darauf verzichtet zu jedem Minnetrunk aufzustehen.