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====== Sendspiel ======
Ein Sendspiel ist ein Vortrag in Form eines Theaterstückes oder Gedichtes zum [[:Sendfest]], welches auch das [[:Erstes Sendfest|Erste Sendfest]] zum Thema hat. Hier als Beispiel eines Gedichtes:
//Hört ihr Leute, lasst euch sagen,\\
//die Uhr hat Abend grad geschlagen.\\
//Drum hört nun, wie ich euch berichte,\\
//eine euch wohl bekannt' Geschichte.\\
//Schon viele Jahre ist es her.\\
//Am Leben ist nun keiner mehr,\\
//von denen die es damals sahen\\
//und folglich Augenzeugen waren.
//Es begab sich zu der Zeit,\\
//das Alles draußen war verschneit.\\
//Scholasten, heilig heut bekannt,\\
//gab es damals vier im Land.
//Die Tapferste war Anna wohl.\\
//Sie war ein Vorbild, ein Idol,\\
//für jeden braven Rittersmann.\\
//So stürmt sie mit den Schwert voran.\\
//Mutig stellt sie viele Feinde,\\
//schützt die zweifaltige Gemeinde.
//Silvanus, der gelehrte Mann,\\
//der stets die Antwort geben kann.\\
//Auch ein Ratsmann war er gar.\\
//Ein frommer Redner, wunderbar.\\
//Er weiß auch immer klug zu fragen.\\
//Mehr ist wohl dazu nicht zu sagen.
//Einst vom Wahnsinn arg geplagt,\\
//ward Veit geheilt, was ihm behagt.\\
//Und wie das Glück sich so verhält,\\
//setzt er dann Kinder in die Welt.\\
//Und diese Schar wuchs ohne Ruh'.\\
//Auch Enkel kommen schon hinzu
//In einer Hütte, tief im Wald,\\
//wird Markus, glücklich, fromm und alt.\\
//Er hat nicht viel und will's auch nicht.\\
//Auf Reichtum legt er kein Gewicht.\\
//Für ihn ist weniger gleich mehr,\\
//so leitet er's aus Schriften her.
//Und was den Tag zum Sendfest macht,\\
//erlebten sie in folgender Nacht:
//Milena war schon lange tot.\\
//Und man traf sich zum Abendbrot,\\
//Silvanus, Markus, Anna, Veit,\\
//zum Ende unserer Fastenzeit.\\
//Und es begab sich zu dem Jahr\\
//dass Markus nun Gastgeber war.\\
//Als Markus nun am Abend saß\\
//und in den Schriften wieder las,\\
//vernahm sein gut geschultes Ohr\\
//die Reisenden vor seinem Tor.
//(Markus)\\
//"Kommt rein! Hier drinnen ist es warm.\\
//Ist auch die Hütte klein und arm.\\
//Doch meine Gäste sind mir teuer.\\
//Der warme Brei steht auf dem Feuer."
//So sitzt man Abends dann mit Brei\\
//und redet über Vielerlei:
//(Anna)\\
//"Hört ihr Freunde, lasst euch sagen,\\
//ich hab so manche Schlacht geschlagen.\\
//Der Ork, der dringt von Süden her,\\
//glaubt mir, es ist kein Mär.\\
//Zu schützen die Rotistenheit\\
//sei bald ein jeder Mann bereit.\\
//Zu streiten für Milenas Ehr'\\
//das ist der Weg und keiner mehr!\\
//Habt Glauben, Ehre auch zugleich,\\
//das ist der Weg ins Himmelreich."
//(Veit)\\
//"Das kann der rechte Weg nicht sein.\\
//Dem Volk gehört das Glück allein.\\
//So lasset Krieg und Waffen ruhn'.\\
//Den Kindern müsst ihr Gutes tun.\\
//Auf unseren Nachwuchs müsst ihr bauen.\\
//Glück müsst ihr lehren und Vertrauen.\\
//Denn von Milena war bekannt,\\
//das nie das Schwert sie nahm zur Hand."
//(Silvanus)\\
//"Wie soll das Volk denn Glauben haben,\\
//wenn nicht der Adel hat die Gaben.\\
//Die Herrscher müssen gläubig sein,\\
//sonst wird des Volkes Herz nicht rein.\\
//Ob Edelfrau, ob Edelmann,\\
//gehe als Beispiel fromm voran."
//(Markus)\\
//"Nichts habt ihr alle hier verstanden!\\
//Es gibt so viel in diesen Landen,\\
//das euch vom rechten Glauben trennt,\\
//Worin man schnell sich auch verrennt.\\
//Drum lasst von allen Gütern ab.\\
//So scheint auch Sie auf euch herab."
//So ging es über Stunden hin\\
//und niemand kam es in den Sinn\\
//der Anderen Standpunkt zu begreifen.\\
//So bleiben sie an einem Keifen.\\
//Und da trat Sie zu ihnen rein\\
//in einem hellen Lichterschein.
//(Milena)\\
//"Nun höret: Zu des Streites Ende,\\
//geb' ich euch gern die rechte Wende.\\
//Der Weg von Allen ist der Rechte,\\
//auch Stunden Streits hier nichts mehr brächte.\\
//So führt ein jeder wenn es tagt,\\
//was heut dem anderen behagt.
//So halten wirs in diesem Sinne,\\
//bis heut. Es bleibt: Milenas Minne!//
Text und Idee von OT:[[User:Golgari|Felix]] und IT:[[:Claudius|Claudius]].//